Die zentralen narrativen Interviews meiner Promotion und die sog. strukturellen Beschreibungen, die einen ersten Auswertungsschritt darstellen, konnten aus Platzgründen nicht in den Druck gehen.In der Publikation wird darauf verwiesen, dass sie auf meiner Homepage zur Ansicht heruntergeladen werden können.
Narrative Interviews sind biographische Erzählungen, die auf Tonband aufgenommen und möglichst mit allen Details der Gesprächssituation transkribiert werden.
Dalal Qasem sei für ihre redaktionellen Korrekturen an den Interviews und der Auswertungen gedankt!
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Kurzzusammenfassung:
In diesem Buch nähert sich der Autor auf der Basis biographischer Interviews von drogenabhängigen Frauen in Haft den Problemlagen einer vielschichtigen Klientel.
Mit der biographischen Methode wird der Versuch unternommen, nicht von vorbelasteten Ansichten zur Drogensucht auf den pädagogischen Handlungsbedarf abhängige Frauen zu schließen. Stattdessen werden durch die Methode qualitativer Bildungsforschung Eigensichten auf die Lebensprozesse rekonstruiert, aus der sich Verletzung, Abwehr und abweichendes Verhalten bildeten. Dies soll als Basis pädagogischen Nachdenkens genommen werden.
Aus den Ergebnissen der Interviews mit den Inhaftierten ist der Typus „desintegrierter, opiatgebrauchender Frauen“ hervorgetreten – ein Typus, der in Konkurrenz zu bestehenden, auf Krankheitsmodellen basierenden Erklärungen zur Drogenabhängigkeit steht.
Für die Pädagogik in Justizvollzugsanstalten bedeutet der Umgang mit desintegrierten Frauen eine neue Chance, über Integration und den Ort ihrer Arbeit zu reflektieren. Nicht zuletzt muß ein Hilfsangebot entstehen, welches stärker subjektorientiert ist und die verschiedenen Entstehungsgründe für Sucht (und damit die Verschiedenheit für Suchttypen) berücksichtigt.
Die Publikation als Anforderung des Promotionsverfahrens ist mittlerweile vergriffen. Auf Wunsch kann ich noch einige Exemplare zur Verfügung stellen.