Fehlerteufel Haus des Architekten

Als Seif-Publisher bin ich für jede Phase der Bucherstellung verantwortlich. Von der Idee bis zum Verkauf. Es ist von der Textentwicklung, dem Lektorat, der Formatierung des Textes für den Druck, der Covergestaltung bis zur Endkontrolle aller Elemente ein weiter Weg.

Die Qualität des veröffentlichen Buches drückt oft hohes Engagement aus, kann aber zuweilen professionelle Standards, wie die von Verlagen, nicht erreichen. Es ist ein ständiger Kampf, das zu ändern.
Das Haus des Architekten kann immer noch Tippfehler oder einen vermurksten Satz beinhalten, der durch Textumstellungen entsteht, bei denen noch Reste des alten Satzes übrig bleiben. Ich arbeite daran, das Lesevergnügen nicht durch Fehler im Text zu unterbrechen. Ich entschuldige mich dafür, wenn es nicht gelungen ist, alles zu beseitigen.

Manchmal ist man allerdings machtlos. Bei Andruck der ersten Exemplare des Hauses des Architekten hat sich auf der siebten Seite des Textes, auf der der kurze Wetterbericht zur Einführung in die Geschichte steht, ein Unglück ereignet. Der eine Absatz enthält Steuerzeichen. Die Erklärung ist schwierig und im Probedruck war der Fehler nicht aufgetaucht. Wie auch immer. Es ist korrigiert, doch einige Exemplare der ersten Stunde dürften das Problem zeigen. Ich habe hier diese Seite in Reinform als PDF zum herunterladen und ausdrucken, dann kann man den korrigierten Text und Buch legen. Ich bitte um Verständnis.

Download Das Haus des Architekten S7

Nun sagt mein Nachbar, er versteht meinen Ärger, meint aber, er kaufe gerne ein Exemplar mit diesem Makel. Sollte ich einmal berühmt sein, sind dies die Erstaufgaben, die auf Grund ihrer Einzigartigkeit richtig Geld bringen. Ich freue mich, dass er mit soviel Optimismus und Humor meinem Problem begegnet. Mein Wunsch wäre im Moment, Sie können das teilen.

Einige dieser Exemplare liegen in Sandstedt in der Bäckerei Campe zum Kauf. Trotz der Aussicht, dass es bibliophile Schätze werden könnten, bin ich bei diesen fehlerhaften Exemplaren im Preis auf 10 Euro heruntergegangen. Und der korrigierte Text ist bereits ausgedruckt hineingelegt. Also auf zu Campe!

Das Haus des Architekten

Nach 2 Jahren ist das Haus des Architekten fertig. Die Arbeit hat sich gelohnt. Bis zum 18.07.18 gibt es das E-Book für 0,99 Cent, das Taschenbuch kostet 12,99.

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Was ist das Geheimnis von Gerald Montblanc, dem großen Architekten? Wie schafft er es, so tief in die Menschen zu blicken, dass seine Entwürfe perfekt auf seine Kunden geschnitten sind und niemand mehr sein Haus hergeben will?

Sein Bruder Alfons besucht ihn regelmäßig in der Wesermarsch, wo Gerald in seinem Anwesen mit Elisa, seiner Frau lebt. Es verspricht zwischen ihm, der Priester ist, und dem Ehepaar Montblanc einer jener Abende zu werden, an denen die Geheimnisse der Familie unausgesprochen bleiben. Selbst Alfons Bemühen, einmal den Abend eine andere Richtung zu geben, auszusprechen, was er von der mysteriösen Fähigkeit seines Bruders als Theologe hält, scheitert zuletzt an seiner Unsicherheit. Als ein Sturm aufzieht, wirken die drei in mehrfacher Hinsicht gefangen. Bis es plötzlich an der Tür klingelt.

Trotz des Sturms hat sich Tina, die neue Nachbarin, zu den Montblancs durchgekämpft. Sie bewohnt neuerdings das Haus ihres Vaters, das Montblanc in seiner beruflichen Frühphase gebaut hat. Ihre unbekümmerte Art und Weise bringt Bewegung in die Familie und gibt Gerald Gelegenheit, einer besonderen Frage nachzugehen: Was passiert mit den Menschen, wenn sie als Nachfolger der ursprünglichen Besitzer in eines seiner Häuser ziehen? Wie wirkt dann seine Magie noch? Und welche Bedeutung hat es, dass Tinas Vater ein Mörder war?

Zukunftsvisionen

Im April 1968 kam Kubricks ”2001 – A Space Odyssee” ins Kino und wies dem Filmgenre eine neue Richtung. Das Filmmuseum Frankfurt widmet dem Film ab März eine Ausstellung (http://2001.deutsches-filmmuseum.de), die bis zum 23.09.2018 laufen wird.

Ich schätze den Film sehr! Er erschließt sich allerdings nicht direkt. Dagegen ist die Romanvorlage von Arthur C. Clarke ein sehr viel verständlicheres Werk. Ich denke oft, Rubrick wird heutzutage nicht nur die Umsetzung des Films nachgesagt, sondern die Entwicklung des ganzen Stoffs. Das hat er allerdings zusammen mit Arthur C. Clarke getan, der den Stoff später in einer vierteiligen Romanserie weiterentwickelte.

2001: Odyssee im Weltraum
Odyssee 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen
2061 – Odyssee III
3001 – Die letzte Odyssee.

Der Roman erläutert viele Elemente des Films sehr viel besser. So ist sofort klar, wozu der Monolith dient. Er ist im Buch nicht nur eine Art Symbol der Erkenntnis, sondern ein proaktives Stück Technik, das die Urmenschen ganz schön durch die Mangel dreht, um ihnen Erkenntnis möglich zu machen.

Einer der Besonderheiten des Films war der Versuch, während der Produktion Mitte der 1960ern Firmen aufzufordern, ihre Produkte so zu designen, dass sie für das Jahr 2001 gedacht werden können. Die Ergebnisse wurden verwendet und Kubrick räumt dem Film Zeit ein, Möbel, Kommunikation oder Essen als Zukunftsentwurf zu zeigen.
Und hier wird es literarisch interessant, denn der Roman von Arthur C. Clarke ist 1968 durch den Film entstanden und hat das Prinzip noch einmal vertieft. Auch er hat über die Technologie im Jahre 2001 geschrieben und Entwürfe gewagt, vielleicht viele Ideen aus der Filmproduktion, die nicht umgesetzt wurdne, dokumentiert. Manches war zu optimistisch, aber ich möchte einen Textauszug vorstellen, der aus der Perspektive von 1968 bemerkenswert erscheint, weil er prophetisch die Situation unserer Nachrichtenkommunikation vorausnimmt. Im Film ist das hier vorgestellte Konzept auf der ”Discovery”, dem Raumschiff auf dem Weg zum Jupiter, dargestellt. Die Piloten essen und schauen auf Ipad-ähnlichen Schirmen Nachrichten.

Im Kapitel ”Der Mondbus” wird die Reise in einem Shuttle zum Mond beschrieben:

(…) Obwohl er auf seinem Sitz blieb und las, gab es doch viele Möglichkeiten, die Zeit totzuschlagen. Wenn er von den offiziellen Berichten und Memoranden genug hatte, steckte er den Kontakt des Nachrichtenschirms in die Steckdose, die ihn mit dem Informationsstromkreis des Schiffes verband. Nacheinander konnte er jetzt die wichtigsten elektronischen Zeitungen der Welt Revue passieren lassen; er kannte die Kodes von denen, die er zu lesen pflegte, auswendig und hatte es nicht nötig, die Liste zu Rate zu ziehen, die sich auf der Rückseite des Schirms befand. Erst überflog er die Titelseiten, auf denen sämtliche im Innern enthaltenen Artikel in Form von Schlagzeilen vermerkt waren, und notierte die, welche ihn interessierten. Jeder Artikel hatte eine zweistellige Referenznummer, und wenn er diese beiden Ziffern auf einer Tastatur drückte, erschien er auf dem Schirm als briefmarkengroßes Rechteck, das sich schnell vergrößerte, bis er die gesamte Fläche ausfüllt und sich bequem lesen ließ. Wenn er den Artikel beendet hatte, stellte er wieder eine Titelseite ein und wählte ein neues Thema zur sorgfältigen Lektüre.
Manchmal fragte sich Floyd, ob dieser Apparat mit seiner phantasievollen Technik die letzte menschliche Errungenschaft auf dem Gebiet der Nachrichtenübermittlung sei. Er befand sich im Weltraum und entfernte sich mit einer Geschwindigkeit von Tausenden Stundenkilometern von der Erde. Doch in Bruchteilen von Sekunden konnte er jeden belieben Zeitungsartikel lesen. Der Text wurde von Stunde zu Stunde ausgewechselt, und selbst wenn einer nur Englisch verstand, konnte er sein ganzes Leben lang damit verbringen, den ständigen Informationsstrom der Nachrichtensatelliten zu verfolgen.
Man konnte sich nur schwer vorstellen, daß das System verbessert werden könnte. Aber früher oder später, meinte er, würde es trotz allem veraltet sein und durch etwas Neues und so Unvorstellbares ersetzt werden, wie dieser Nachrichtenschirm dem alten Gutenberg erschienen wäre.
Das Lesen der winzigen elektronischen Schlagzeilen ließ noch einen anderen Gedanken in ihm wach werden. Je wunderbarer die Kommunikationsmittel wurden, um so banaler der von ihnen übermittelte Inhalt. Unfälle, Verbrechen, Naturkatastrophen, Kriegsgefahr und pessimistische Leitartikel schienen immer noch der Hauptinhalt der Millionen Wörter zu sein, die in den Äther gesendet wurden. Aber er fragte sich auch, ob das zu verwerfen war. Die Zeitungen idealer Welten, fand er, müßten entsetzlich langweilig sein. (…)

Das Beste, Stuttgart 1988 (Ausgabe zusammen mit Ray Bradbury: Fahrenheit 451)